Spiritualität wirkt sich positiv auf deine Longevity aus. Das sagt dein Bauchgefühl. Das sagen auch etliche Studien. Aber wieso eigentlich?
Wir leben nachgewiesenermaßen immer länger. Das demografische Dreieck steht buchstäblich Kopf. Allerdings werden viele Ältere auch länger mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen haben. Die „großen“ Zivilisationskrankheiten machen uns nach wie vor zu schaffen: Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Demenz, Diabetes. Und das, obgleich der medizinische Fortschritt erheblich bessere Möglichkeiten bietet.
Zahlreiche Forschungen haben nachgewiesen, dass gute Beziehungen (persönliche Beziehungen, soziales eingebunden sein), körperliche Gesundheit (Ernährung, Bewegung, Schlaf), mentale Gesundheit (Sinnerfüllung, Wohlbefinden) und Spiritualität die maßgeblichen Faktoren für ein langes, gesundes Leben sind. Doch warum ist das so?
So wirkt sich die spirituelle / religiöse Praxis aus
Eine aktuelle Studie befasst mit dem Einfluss von Spiritualität und greift die Frage auf, inwiefern sich Spiritualität und Religiosität positiv auf dein Happy Healthy Ageing auswirken können.
Die WissenschaftlerInnen haben sieben Wirkungsebenen identifiziert, die sich bei Menschen zeigen können:
- Soziale Bindung und soziale Unterstützungs-Systeme: Zugehörigkeit und soziale Nähe wirken sich positive auf die einzelnen Mitglieder der Gemeinschaft aus.
- Reduzierung von Stress: In herausfordernden Zeiten können Antworten im Gebet und spirituellen Praktiken gefunden werden. Auch die Hilfe und Unterstützung durch andere reduziert Stressmarker.
- Psychologisches Wohlbefinden: Spiritualität kann eine Quelle für Hoffnung, Zuversicht und inneren Frieden sein und eine gute mentale und körperliche Verfassung bewahren.
- Positive Coping Strategien: Hiermit sind wirksame Wege zur Bewältigung von Stress und belastenden Situationen gemeint. Spirituell aktive Menschen können ihre Herausforderungen eher in einem größeren Kontext sehen. Es fällt ihnen leichter, dem Sinn und Bedeutung zu geben.
- Lebenssinn und Sinnfragen: Die Suche nach dem Sinn du der eigenen Erfüllung fällt spirituellen bzw. religiösen Menschen leichter. Sie finden Antworten auf die großen Fragen und fühlen sich eheraufgehoben in größeren Zusammenhängen. Gesündere Verhaltensweise: Etliche Praktiken und Gemeinschaften fördern gesunde Verhaltensweisen wie Abstinenz von Alkohol, Drogen und Zigaretten sowie Fastenzeiten und Bewegung, beispielsweise Pilgern.
- Vergebungsbereitschaft: Ohne Bewertung loszulassen und anzunehmen was ist, fördert die Fähigkeit zu vergeben.
Analysen haben gezeigt, dass das Gefühl der Sinnhaftigkeit und der Lebenszufriedenheit das Sterberisiko um 17% bzw. 12% senken. Demgegenüber verstärken soziale Isolation und Einsamkeit das Sterberisiko um 29% bzw. 26%. Diese vier Faktoren stehen mit praktizierter Spiritualität in Verbindung. Vielleicht eine weitere Erklärung dafür, weshalb so viele Nonnen bis ins hohe Alter vital bleiben? Nur eine Überlegung am Rande.
Fassen wir das Ganze zusammen: Die oben aufgeführten Verhaltensweisen und Haltungen zahlen ein auf
- verbesserte körperliche Abwehrkräfte, hormonelle Funktionen und Reduzierung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
- gesündere Verhaltensweisen.
- die Einhaltung präventiver und kurativer Behandlungspläne, wenn es angezeigt ist.
Die WissenschaftlerInnen zogen ihre Schlussfolgerungen aufgrund der genannten Zusammenhänge.
Spiritualität und Religiosität sind mit einem langen, gesunden Leben zumindest indirekt verknüpft
Allerdings konnten die Forschenden keinen direkten Ursache-Wirkungs-Zusammenhang belegen. Es gibt also eine Korrelation, aber keine Kausalität zwischen Spiritualität& Religiosität und Longevity.
Daraus folgt: Wenn du ausschließlich deiner Lebensspanne wegen spirituellen oder religiösen Praktiken nachgehst, dann wirst du möglicherweise enttäuscht werden. Die Verbindung zu deinem Happy Healthy Ageing ist eine komplexe und subjektive Angelegenheit. Deine Praxis muss sich für dich stimmig anfühlen und zu deinen Überzeugungen und Werten passen.
Du hast das Gefühl, da geht noch mehr?
In diesem Abschnitt biete unterschiedliche Impulse, die sich für mich persönlich und in meiner Praxis als Coach als wirksam und im Alltag gut handhabbar erwiesen haben.
- Spüre nach, was für dich Sinnerfüllung im Leben bedeutet, zum Beispiel mit meditativen Praktiken, Spaziergängen in der Natur oder Journaling.
- Werde dir über deine Werte klar. Was ist dir wirklich wichtig? Welche Grenzen dürfen in deinem Leben nicht überschritten werden? Hier kann ein Coaching sehr viel Klarheit bringen. Deinen Werten entsprechend zu leben kann dazu führen, dass du unter Umständen bestimmte Dinge verändern möchtest – vielleicht deinen Beruf, deinen Lebensstil oder deine Beziehungen.
- Schreibe dich frei und reflektiere mit deinen eigenen Worten, was in und wer in deinem Leben zur Sinnerfüllung beiträgt. Dein biografischer Weg ist einzigartig und zutiefst mit deinen Glaubenssätzen und Überzeugungen verwoben. Was ist für dich stimmig? Ich biete biografische Schreibwerkstätten für Interessierte an.
- Suche dir Wahlverwandtschaften, Bezugspunkte zu anderen. Engagiere dich, für andere. Hier gibt es keine Einheitsvorschläge. Entscheidend ist, was zu dir und in dein Leben passt und sich stimmig anfühlt.
- Praktiziere Selbstmitgefühl und Mitmenschlichkeit sowie Empathie. Ausgrenzung fängt bei jedem Einzelnen an. Kleine, machbare Gesten der Freundschaftlichkeit wirken nach außen und mindestens genauso viel nach innen. Achte immer darauf, dass es dir auch gutgeht.
Wenn dir der Beitrag gefällt, dann leite ihn gerne weiter. Wenn du an der einen oder anderen Stelle persönlich weitergehen möchtest, stehe ich dir als Coach hier zur Verfügung.
