Sie sind durchweg großartig organisiert. Netzwerkerinnen sowieso und Meister darin, die Bedürfnisse ihrer Kinder nachzuempfinden (auch wenn die in der Pubertät das anders sehen mögen). Die Mütter in meiner Praxis sind geniale Managerinnen.
Was führt sie also zum Coaching? Ich würde es so zusammenfassen: Sie sind mit sich nicht im Reinen. Ständig nagt in ihnen das Gefühl den unterschiedlichen Bereichen in ihrem Leben nicht genügend Rechnung zu tragen.
Hier ist ein wunderbarer Impuls
Man nehme gedanklich eine Skala von 1 bis 10. Auf dieser Skala wird nun das aktuelle Problem eingeschätzt. Die 1 bedeutet „nicht so wild, eigentlich kein Problem“ und die 10 heißt: riesiges, bedrohliches Problem. Danach wenden Sie die gleiche Skala auf ihr gesamtes Leben an. Welches Gewicht geben Sie Ihrem Problem in Bezug auf Ihr gesamtes Lebens? In der Regel kommt ein wesentlich kleinerer Wert heraus. Probieren Sie es.
Wie groß ist das Problem wirklich?
Eine Klientin, die als Lektorin und Programmleiterin in einem Lifestyle Buchverlag arbeitet, litt sehr unter einem schlechten Gewissen: einerseits ihrem Arbeitgeber gegenüber, andererseits ihrer Familie gegenüber. Je mehr sie für beide Seiten tat, desto mehr schnitt sie sich selbst von ihrer eigenen Energie ab. Sie wurde immer schlapper, war zu Hause schlecht gelaunt und unkonzentriert auf der Arbeit. Ein veritabler Teufelskreis.
Ich zeigte ihr das Skalenmodel und sie taxierte ihr Problem mit einer 9. Anschließend schaute sie auf ihr gesamtes Leben zurück. Erneut taxierte sie ihr Problem, das schlechte Gewissen. Welche Bedeutung hatte es nun? Eine 4.
Die Dimension und ihre wahre Bedeutung
Wie mächtig war es also wirklich? Welche inneren Stimmen waren so laut geworden und hatten sie über die Maßen kritisiert? Wie lange wollte sie sich erlauben, sich so selbst zu beschuldigen? Oder wollte sie Frieden mit ihren Unzulänglichkeiten schließen? Klar wollte sie das.
Die Skalierung hatte ihr geholfen das Problem erst einmal in den Dimensionen zu erkennen, die es wirklich hatte. Jetzt war es möglich, den Blick zu weiten. In Ruhe fand sie ihre Lösung und formulierte ihr Ziel: Ich werde mir 15 Minuten täglich Zeit ganz alleine gönnen.
Diese simple Skala bringt neue Perspektiven zutage
Probieren Sie es aus. Auch im Coaching arbeite ich immer wieder erfolgreich mit Skalen. Lösungsorientiert eben.